Das Bewerbungsgespräch
Wurdest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, hat deine Bewerbung offensichtlich überzeugt. Die erste Hürde hin zu einer Ausbildung ist geschafft. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Denn Nervosität kommt im persönlichen Gespräch nicht allzu gut an. Deshalb hier ein paar Tipps, wie du auch unter Druck deine Schokoladenseite präsentierst.
Informiere dich im Vorfeld über die Firma. Am besten geht das über die Homepage des Unternehmens. Welche Produkte stellt es her? Wie ist das Unternehmen aufgebaut? Ganz wichtig: Wie heißt dein Ansprechpartner, der dein Vorstellungsgespräch führt?
Überlege dir im Vorfeld, was du an diesem Tag anziehen willst. Generell solltest du dich an dem Dresscode der Firma orientieren. Willst du zum Beispiel eine Ausbildung bei einer Bank machen, dann sind Anzug, Krawatte und ein ordentliches Hemd Pflicht. In einer Kfz-Werkstatt wärst du damit eher overdressed. Allerdings gilt auch hier: Kleidungsstücke wie Jogginghose und Schlabber-Pulli sind ein absolutes No-Go. Deine Sachen sollten unbedingt frisch gewaschen, gebügelt und ohne Löcher sein. Auch Haare und Fingernägel müssen gepflegt sein. An alle Mädels: Nicht zu viel Make up auftragen. Weniger ist mehr! Schmuck und andere Accessoires eher dezent halten und nicht vergessen: Den Kaugummi beim Vorstellungsgespräch rausnehmen.
Zu einem Vorstellungsgespräch solltest du auf keinen Fall zu spät kommen. Informiere dich im Vorfeld, welchen Bus du nehmen musst oder wie lange du mit dem Auto unterwegs bist. Kalkuliere auch Unvorhersehbares ein wie Stau oder die Verspätung deiner Bahn, so dass du womöglich Anschlüsse verpassen könntest. Am besten ist, du fährst die Strecke einige Tage vorher ab und schaust, wo die Firma sich genau befindet. Aber: Kein Personalchef ist erfreut, wenn du schon eine halbe Stunde zu früh auf der Matte stehst. Fünf Minuten sind optimal und beweisen deine Pünktlichkeit.
Wenn du beim Unternehmen angekommen bist, melde dich beim Empfang an. Stelle dich mit klarer, selbstbewusster Stimme mit deinem Namen vor und sage bei wem du dein Vorstellungsgespräch hast. In den meisten Fälle musst du noch ein paar Minuten warten, bis du von deinem Ansprechpartner abgeholt wirst.
Wenn es dann endlich so weit ist, warte ab, bis der Personalchef dir die Hand gibt. Begegne ihm mit einem offenen, freundlichen Lächeln. Ebenfalls ist es auch an ihm, dir einen Platz anzubieten. Setze dich aufrecht hin und achte darauf, weder Arme noch Beine zu verschränken – das symbolisiert Desinteresse und eine kritische Haltung. Dennoch solltest du dich wohlfühlen und nicht völlig verkrampft dasitzen. Halte Blickkontakt und höre gut zu, was dein Gegenüber dir erzählt.
Wahrscheinlich wirst du dazu aufgefordert, etwas von dir zu erzählen. Der Personalchef will aber nicht deine komplette Lebensgeschichte hören. Fasse die wichtigsten Dinge kurz zusammen. Gut ist es, wenn du in einem Verein bist oder dich ehrenamtlich engagierst. Sich mit Freunden treffen und shoppen gehen ist dagegen nicht so interessant.
Es gibt einige typische Fragen, die in fast allen Bewerbungsgesprächen auftauchen. Dazu gehören: Warum haben Sie sich bei uns beworben? Wieso interessieren Sie sich speziell für diesen Ausbildungsberuf? Welche Fähigkeiten bringen Sie mit? Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Wie stellen Sie sich Ihre weitere berufliche Entwicklung vor? Sei vorbereitet auf diese Fragen. Es kommt nämlich gar nicht gut an, wenn du darauf keine Antwort hast. Am besten übst du solch eine Situation mit Freunden oder deinen Eltern.
Am Ende des Gesprächs hast du noch einmal Zeit für Fragen. Hake nach, wo für dich Unklarheiten bestehen. Selbst wenn sich im Gespräch alles geklärt hat, antworte nie mit „Ich habe keine Fragen mehr. Danke.“ Das könnte als Desinteresse ausgelegt werden. Fragen, die du immer stellen kannst, sind: Wie läuft die Lehre bei Ihnen ab? Wie würden meine konkreten Aufgaben bei Ihnen aussehen? Wo befindet sich meine Berufsschule? Gibt es dort Block- oder wöchentlichen Unterricht? Wie steht es mit den Übernahmechance nach der Ausbildung? Wie würden Sie die Atmosphäre in Ihrem Team beschreiben? Welche Möglichkeiten der Weiterbildung können Sie mir bieten?