Welche Ausbildungsformen gibt es?

Es gibt viele Gründe, sich für eine Ausbildung und gegen ein Sofort-Studium zu entscheiden. Einige Studiengänge unterliegen dem Numerus Clausus (einer Zulassungsbeschränkung, die abhängig ist von deinem Abi-Schnitt). Es kann also sein, dass du mit langen Wartesemestern rechnen musst, um überhaupt den Wunschstudienplatz zu ergattern. Doch eine Ausbildung muss ein Studium auf keinen Fall ausschließen. Wer sagt, dass du nicht beides machen kannst?

Wenn du eine Ausbildung machst, kann dir das als Wartesemester angerechnet werden. Du verbessert dadurch also im Prinzip deinen Numerus Clausus. Eine Ausbildung hat einen klaren, ganz entscheidenden Vorteil: Du kannst sofort mit der Arbeit loslegen. In den meisten Studienfächern lernst du erstmal schnöde Theorie. Nach all den Jahren in der Schule ist das nicht jedermanns Sache. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lehre im Betrieb in der Regel drei Jahre dauert – das geht schneller als die meisten Studiengänge. Und: Du verdienst in dieser Zeit bereits dein eigenes Geld. Natürlich sind Akademiker rar auf dem Arbeitsmarkt – hört man ja in allen Medien; Stichwort: Fachkräftemangel. Das bedeutet aber nicht, dass jeder, der studiert hat, mit Kusshand vom Arbeitgeber genommen wird. Meist fehlt den Akademikern nämlich die Berufserfahrung. Qualifizierte Arbeitskräfte, die ihre Fertigkeiten durch eine tolle Ausbildung erlangt haben, sind auf dem Ausbildungsmarkt ebenso begehrt.

Gibt es verschiedene Arten von Ausbildungen? Das ist richtig. In der Regel geht eine Ausbildung drei Jahre und ist eine Mischung aus Beruf und Schule. Daneben gibt es aber noch einige Spezialfälle. Die gängigsten haben wir dir hier aufgelistet.

 

Betriebliche Ausbildung:

Dabei handelt es sich um die „klassische“ Art der Ausbildung. Sie findet sowohl im Betrieb statt, als auch in der Berufsfachschule. Manchmal hast du Unterricht im Block, manchmal wöchentlich abwechselnd. Das kann je nach Betrieb völlig unterschiedlich sein. Die betriebliche Ausbildung dauert drei Jahre. Sie kann aber dank spezieller Vorkenntnisse oder guter Noten auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden.

Vorteile:
  • Verbindung von theoretischen und praktischen Erfahrungen
  • Vergütung für Auszubildende
Nachteile:
  • mögliche Kosten/keine Vergütung
 

Sonderausbildungen:

Diese sind speziell für Schulabgänger mit Hochschulreife ausgelegt. Es wird sowohl praxisnah als auch theoretisch auf hohem Niveau gearbeitet. Eine Ausbildung dieser Art dauert eineinhalb bis zwei Jahre. Es kann aber auch eine zweite eineinhalbjährige Ausbildungsstufe angehängt werden.

Vorteile:
  • Verbindung von theoretischen und praktischen Erfahrungen
  • Zusatzqualifikationen
  • mehr Praxis als im dualen Studium
  • mehr Theorie als in der dualen Ausbildung
 

Berufsfachschulen:

An Berufsfachschulen werden einem die fachlichen Inhalte eines Ausbildungsberufes beigebracht und man wird auf den Berufsabschluss vorbereitet. Neben der Theorie in den Berufsfachschulen werden in den meisten Ausbildungsberufen Praktika absolviert. Geld gibt’s dafür in der Regel nicht, es können aber Schulgebühren anfallen. Informiere dich am besten vorher, wie hoch diese sind, damit du rechtzeitig entscheiden kannst, ob du dir so etwas leisten kanns. Die Ausbildung an einer Berufsfachschule beträgt mindestens ein Jahr.

Vorteile:
  • vielfältig
  • Hochschulreife auch für Haupt-und Realschüler
Nachteile:
  • mögliche Kosten/keine Vergütung